Zu Werner Fritsch: „In Faust Sonnengesang will Fritsch das über Jahrhunderte gespeicherte Wissen generieren, das auf ein gutes Ende der Menschheitsgeschichte hinweist und vielleicht auch hinführt. Fritsch folgt in dieser Hoffnung seinem ersten Erzähler. Der Knecht Wenzel hat sich die Schrecken des Lebens in ein Bild der Erlösung verwandelt: Und der Tod - ein Muttergotteskuss ist es. / Wo wegnimmt den Atem von einem. / Wie Wind in den Linden. / Und grabens einen auch ein. / Und ist doch wie Leben. / In Engerlingen und solchen Dingen.
/ Und eines Tages bin auch ich / Irgendmal unter Cherubim.“ "Und tatsächlich ist Werner Fritsch ja einer, wie ihn das deutsche Theater dringend braucht. Einer, der im Theater „einen Gegenraum, einen Ort der Erleuchtung“ sucht. Einer, der seine Figuren (in „Chroma“) wundersame, traumschöne Sätze sagen lässt wie „Lass dich von mir zur Einsamkeit verführen. “One remarkably distinctive dramatist to have emerged since the late 1990s is Werner Fritsch. The brutal physicality of peasant experience (his roots are in the rural Oberpfalz) is shot through with baroque melancholy, quasi-liturgical acts of resistance to the drift of language towards media-shaped banality. His alliterations and other literary effects seem mannered on the page, but on spoken delivery gain rhythmic force and convey dark visions of a brutalised world. „Ein Projekt, das etwas Unendliches, etwas Grenzenloses hat, das man als Ganzes gar nicht ins Auge fassen kann. Ein paradoxerweise unmögliches Projekt, wie die „Göttliche Komödie“, die uns in die Hölle führt, ein paradoxes Projekt ist, wie „Faust“ ,vor allem „Der Tragödie zweiter Teil“, die ja am Ende den Held nicht in die Hölle schickt, sondern in den Himmel, ja auch etwas Paradoxes hat. Und das hat Goethe ja auch sein ganzes Leben lang, sechzig Jahre lang beschäftigt. Was uns heute ja auch noch viele Rätsel aufgibt. „Das Fließen ist ein zentrales Thema seines Werkes. Die erste Vorlesung hieß auch DER FLUSS DES WILDEN DENKENS. Zu ARD-Hörspielpreis 2007: "Unter der Regie des Autors entwickelt die Schauspielerin Irm Hermann in der Rolle der Gattin Hermann Görings einen furiosen Monolog. Wir hören einer lebenslang in sich selbst und im Schreckenssystem des Nationalsozialismus verfangenen Schokoladenfabrikantentochter, Gretchendarstellerin und fanatischen Machtanbeterin beim verlogenen Erinnern zu. Die meisterhafte Komposition von Text und Stimme, Geräusch und Musik setzt uns mit beklemmender Intensität der Spannung zwischen Kitsch und Terror aus." (die Jury) |